Feb 5 2018
Typisch norddeutsch geht auch vegan: Kohl und Pinkel!
Es ist Winter, es ist kalt, das heißt in Norddeutschland ist es Zeit für Kohl und Pinkel! Danke Jan für dieses traumhafte Rezept!
Kohl und Pinkel- das weckte in mir lange Zeit Assoziationen von fettigen Würstchen, Fleisch in grünlicher Masse und grölenden Menschen auf Kohltour, die mit Bollerwagen die Radwege verstopfen.
Ich wusste nicht, dass Pinkel gar keine „richtige“ Wurst ist, sondern Hafergrütze gekocht mit Zwiebeln, Speck und Schmalz. Und so lernte ich eines tollen Tages die vegane Variante dieses mächtigen, sättigenden Winteressens kennen, und ich kann nichts anderes sagen als: „Es ist so verdammt lecker!!“.
Das Rezept, was ich nun hier vorstelle, habe ich bei Freund*innen kennengelernt und sage an dieser Stelle ein dickes Danke für dieses Geschmacksfeuerwerk, und außerdem ein dickes Danke für die vielen Infos und Tipps rund um die Zubereitung dieses Rezepts.
Vorweg: Es lohnt sich, gleich eine größere Menge vorzubereiten, denn Reste können wunderbar weiter durchziehen und schmecken am nächsten Tag fast noch leckerer.
Für 4 Personen brauchst du folgende Zutaten:
Für den Grünkohl:
– 1,2- 2kg Tiefkühl- Grünkohl (je nach Größe des Hungers)
– 4 Zwiebeln
– 4 EL Zwiebelschmelz
– 2 EL Senf
– Salz
– Piment
– Haferflocken zum Binden
– 200 Gramm Räuchertofu
– Tofu- oder Seitanwürstchen und veganes Bratstück nach Belieben
Für den Pinkel:
– 160 Gramm Hafergrütze
– 240 Gramm Zwiebelschmelz
– 5 Zwiebeln
– 1 gehäufter TL Piment
– 1,5 TL Salz
– kleine zuschnürbare Stoffsäckchen oder ähnliches, am besten aus Biobaumwolle ( für die 4- Personen- Menge braucht du ca. 3 Säckchen, meine haben eine Größe von 11x 13,5cm und einen Kordelzug zum Zuziehen)
dazu: Salzkartoffeln, je nach Größe der Kartoffeln 4- 5 Stück pro Person
Zubereitung:
Zuerst den Pinkel vorbereiten. Dazu schneidest du die Zwiebeln in kleine Würfel und knetest sie zusammen mit der Hafergrütze, dem Zwiebelschmelz und den Gewürzen zu einer festen Masse. Am besten geht das mit den Händen. Die Masse in die Säckchen füllen, die Säckchen zuziehen und das Ganze beiseite stellen.
Für den Grünkohl die Zwiebeln in kleine Würfel schneiden und im Zwiebelschmelz glasig dünsten. Tiefgefrorenen Grünkohl dazugeben und mit Wasser entsprechend der Packungsangabe auffüllen. Wenn der Grünkohl aufgetaut ist, Senf, Salz und Piment dazugeben, alles gut durchrühren und dann die Pinkelsäckchen hinein geben. Das alles erst einmal eine gute Stunde (oder länger) auf kleiner Flamme köcheln lassen.
Einige Stunden (oder über Nacht) durchziehen lassen.
Während du die Kartoffeln schälst und in Salzwasser kochst, kannst du den Grünkohl noch einmal aufkochen. Dazu zuerst die Pinkelsäckchen kurz herausnehmen und die übrige Flüssigkeit im Grünkohl mit Haferflocken binden, bis alles schön sämig ist. Dann die Pinkelsäckchen wieder hinein geben und den in grobe Stücke geschnittenen Räuchertofu dazugeben. Alles zusammen köcheln lassen und immer wieder umrühren, damit der Grünkohl nicht anbrennt. Zum Schluss Würstchen und Bratstück mit hinein geben, damit alles warm wird.
Vor dem Servieren die Pinkelsäckchen aus dem Grünkohl nehmen und den Inhalt in eine Schüssel geben. Vorsicht, die Beutel und der Inhalt sind heiß! Ich nehme zum Öffnen der Säckchen zwei Gabeln zu Hilfe. Hitzeunempfindliche Hände oder Handschuhe sind von Vorteil! 😉
Und dann: Schmecken lassen! Am leckersten finde ich Kohl und Pinkel mit einer ordentlichen Portion Senf.
Moin! 🙂
Imke Buchal
25/11/2019 @ 13:08
Moin,
woher bekomme ich denn die kleinen Säckchen für die Pinkel?
Gruß aus Bremen,
Imke
frosch
25/11/2019 @ 16:15
Liebe Imke,
ich habe die kleinen Säckchen damals leider nur über eine Onlinebestellung bekommen, da ich in Geschäften nichts in Bioqualität gefunden habe. Wenn du geeigneten Stoff hast, kannst du dir auch einfach Kreise ausschneiden und diese befüllen und dann oben mit einer Schnur zusammenbinden- so würde ich es heute machen, die Säckchen sind schwer aufzukriegen wenn sie aus dem heißen Kohl kommen 😉
Liebe Grüße
Alex